Erich Buchwald-Zinnwald
Erich Buchwald wurde am 14. September 1884 in Dresden geboren. Er war das fünfte Kind des Porzellanmalers Gustav Meyer Buchwald und seiner Frau Pauline. Seine Großmutter mütterlicherseits war
eine Schwester des bekannten Schöpfers des Dresdner Fürstenzuges Prof. Wilhelm Walther. Ganz im Sinne der Familientradition begannen die beiden Brüder zu zeichnen und zu malen, versuchten Bäume, Gräser und Blumen auf Papier zu bannen. Ein freundlicher alter Herr, Professor und Hofrat Weiland Simonson-Castelli, Mal- und Zeichenschule in Dresden, schaute den beiden über die Schulter, sprach sie an und bat sie, ihn zu besuchen und ihre Zeichnungen mitzubringen. Erstaunt über die Begabung der beiden Brüder bot er ihnen an, sie unentgeltlich zu unterrichten. |
Mit 17 Jahren trat Buchwald in die Dresdner Kunstakademie ein, die er von 1903 bis 1912 besuchte. Er studierte bei Richard Müller, Carl Bantzer und Gotthard Kühl.
Der Verlust der Mutter, ständige Geldnot, Druck und sein Studium waren sicher Ursachen für das Auftreten eines Magenleidens. Deshalb musste er 1904 sein Studium unterbrechen. Eine Malkollegin, deren Eltern im erzgebirgischen Zinnwald ein Ferienheim besaßen, lud ihn ein, sich hier in der klaren reinen Bergluft, der herben Schönheit und der Stille der Landschaft um Zinnwald auszukurieren. Buchwald kam nun öfter und auf längere Zeit nach Zinnwald, dessen Landschaft sich ihm tief einprägte. Es entstanden viele Studien von windzerzausten Katen unter heraufziehenden Wolken, die er in seinen Gemälden und Holzschnitten festhielt - so wurde er "der" Maler des Osterzgebirges.
Einen besonderen Namen machte sich Buchwald mit seiner fernöstlich inspirierten Farbholzschnittkunst.
Am 16. Jan. 1919 heiratete er die 26-jährige, aus einer wohlhabenden Familie stammende Marie Helene Pabst aus Oberrochwitz. Drei Jahre später wurde Sohn Gustav geboren und wuchs in dem wunderbaren Anwesen der Familie in der Oberrochwitzer Karpatenstraße 93 auf.
Das denkmalgeschützte, in den letzten Jahren stark verfallene Anwesen wurde bis 2012 renoviert und zu mehreren Eigentumswohnungen umgebaut. Bitte anklicken zum Vergrößern |
In den Jahren 1928 bis1930 reiste die Familie nach Italien, Florenz undVenedig, von 1932 bis 1936 besuchte Buchwald die Schweiz, Wengen,Zermatt und St. Moritz. 1952 starb seine Frau Marie. In den Folgejahren erkrankte er an grauem Star, was ihm das Malen erschwerte. Als Ende der sechziger Jahre seine Altersbeschwerden zunahmen, zog er zu seinem Sohn nach Krefeld, wo er 1972 verstarb.
Seiner Verbundenheit mit dem Osterzgebirge folgend, gab er sich den zweiten Zunamen "Zinnwald".
Brigitte Leonhardi erinnert sich an den Maler Erich Buchwald:
Die Strecke nach Rochwitz von unserer Leonhardistraße war für uns damals jüngere Menschen keine Anstrengung. Erst ging es in den Loschwitzgrund Grundstraße hinunter und dann von dort wieder hinauf nach Oberloschwitz. Der Weg zu Buchwalds führte durch mehr oder weniger eng bebautes Gebiet bis zum “Rochwitzer Busch“. Zuletzt schloss sich ein Waldstück an mit Kiefern und besonders schön gewachsenen Buchen, bis man zu dem herrlichen Grundstück von der Familie Buchwald kam. Von der Straße aus ging eine lange Lindenallee bis zu dem Haus. Nach dem Garten lag eine große Veranda, von der man nach rechts vom Wohnzimmer in Vater Buchwalds helles Atelier kam.
Ich nannte Vater Buchwald früher „mein lieber Gott“, er war so gütig.
Er ertrug mich als Irrwisch in seinem Malerreich. Blumenbilder entstanden, die vor ihm in einer Vase standen – bunte Sträuße, Veilchen, Akelei oder Sonnenblumen – selbst kleine blühende Unkräuter malte er, dies wuchs alles in seinem Garten…
Auch Vater Buchwalds Holzdrucke erweckten mein Interesse. Es waren Holzplatten, in die die Konturen des Bildes geschnitten wurden. Die stehen gebliebenen Teile wurden mit Farbe eingestrichen und dann auf Papier gedruckt. Enthielt das Bild mehrere Farben, so mussten weitere Platten verwendet werden.
Ich nannte Vater Buchwald früher „mein lieber Gott“, er war so gütig.
Er ertrug mich als Irrwisch in seinem Malerreich. Blumenbilder entstanden, die vor ihm in einer Vase standen – bunte Sträuße, Veilchen, Akelei oder Sonnenblumen – selbst kleine blühende Unkräuter malte er, dies wuchs alles in seinem Garten…
Auch Vater Buchwalds Holzdrucke erweckten mein Interesse. Es waren Holzplatten, in die die Konturen des Bildes geschnitten wurden. Die stehen gebliebenen Teile wurden mit Farbe eingestrichen und dann auf Papier gedruckt. Enthielt das Bild mehrere Farben, so mussten weitere Platten verwendet werden.
Zusammengestellt von Marlis Behrisch und Rolf Gäbel
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