Pappritzmühle

Eines der entlegendsten Anwesen von Rochwitz ist die Pappritzmühle im Wachwitzgrund. Häufig wird sie Wachwitz zugeordnet, befindet sich aber auf Rochwitzer Flur, wie der 250 m weiter talabwärts gelegene Grenzstein zeigt. Die Pappritzmühle ist ein Einzeldenkmal.
Nachweislich seit 1547 vorhanden, war sie bis 1886 als Getreidemühle der Gemeinde Pappritz in Betrieb.1 Zwischen 1620 und 1833 wechselte die Mühle 14 Mal ihren Besitzer.
Der Antrieb erfolgte mit einem oberschlächtigen Wasserrad. Die Mühle war auf kurzem Weg von Pappritz aus zu erreichen.

Der 1848/49 in Dresden lebende Dichter Joseph von Eichendorff soll einer Müllerstochter "freundschaftlich verbunden" gewesen sein. Heute erinnert der in der Nähe der Mühle verlaufende Eichendorff-Steig an den Dichter.



Der Mahlbetrieb wurde 1886 eingestellt. Seit dieser Zeit diente die Mühle nur noch als Wohnhaus. Das Wasserrad blieb noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts erhalten.

Das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude sollte 1963 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Ein Antrag des Dresdner Anglerverbandes, ein Vereinshaus mit Forellenzucht zu errichten, verhinderte diesen Plan. Nach einem schweren Unwetter 1965 gab der Anglerverband jedoch sein Vorhaben auf. Danach wurde die Mühle als Gästehaus der URANIA genutzt. 1995 - 97 wurde das Gebäude umfassend restauriert. Dazu musste es bis zum Sockelgeschoss abgetragen und die Fachwerkkonstruktion neu errichtet werden. Heute dient die Pappritzmühle als Wohnhaus.


1  Urania, Chronik der Pappritzmühle 1973.
Zusammengestellt von Karl Richter, Marlis Behrisch und Rolf Gäbel

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