Schmiede Oberrochwitz

Die Dorfschmiede, heute Hutbergstraße 3, war Eigentum der Gemeinde Rochwitz. Erstmals wird sie am 7. Januar 1901 in den Akten des Gemeindeamtes zu Rochwitz erwähnt:
Es vermietet die Gemeinde Rochwitz all hier gelegenen im Hause befindlichen Localitäten an den Schmiedemeister Alfred Bisch …zum 5. Februar 1901.
Ich bin geneigt, die der Gemeinde Rochwitz gehörige Schmiede, bestehend in einer Schmiedewerkstelle, einem Beschlagschuppen, eine Stube, eine Kammer und einen Kellerraum für den Preis von 150 Mark jährlich zu pachten und spätestens am 1. April 1901 jedoch aber auch auf Wunsch früher schon zu übernehmen wollen…
Alfred Rudolf Bisch, 13. 01. 1901




Karl Beutner erinnert sich in eimem Brief an folgende Episode:
Großvater war Werkzeugmacher und Schmied. Der Alltag in einer Dorfschmiede waren Arbeit und Saubermachen. So musste der Kamin des Schmiedefeuers von Zeit zu Zeit befreit werden von der angefallenen Flugasche. Wenn Großvater das für den nächsten Tag vorhatte, so bekamen das auch seine Söhne mit. Die fingen sich am Morgen eine Katze. Davon gab es ja genug. Mit dieser erstiegen sie das Dach und warteten am Schornsteinende darauf, dass es unten hell wird, weil Großvater den Aschefang öffnete. Jetzt ließen die Buben die arme Katze in den Kamin fallen. Durch den Aufschlag des Tieres flog natürlich ein großer Teil der Asche dem Großvater ins Gesicht und die Katze suchte schnellstens das Weite. Der Schmied musste sie wohl für den „Wahrhaftigen“ gehalten haben, bis das normale Denken seine Söhne als die Übeltäter entlarvte.



Im Jahr 1993 übernahm die Keramikerin Doris Kreiß das 150 Jahre alte Gebäude und gestaltete es zu einem Wohn- und Arbeitsort um, in dem Künstler kreativ arbeiten, gestalten und in ihrer modernen, lichtdurchfluteten Galerie ausstellen konnten. Mit ihren Kreativkursen bereicherte sie das Leben des Stadtteils. Doris Kreiß verstarb 2007 nach schwerer Krankheit.



Zusammengestellt von Marlis Behrisch und Rolf Gäbel

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